Nun ist es soweit.

Am 7. Mai 2019 hat die Stadt Braunschweig den erneuten Auslegungsbeschluss für den Bau eines Edeka-Marktes auf der zentralen Grünfläche im Zentrum des Kanzlerfeldes bekannt gemacht. Die Auslegung liegt in der Zeit vom 15.5.2019 bis 17.06.2019 öffentlich aus. Innerhalb dieser Zeit dürfen erneut Stellungnahmen zu diesem Vorhaben vorgebracht werden.

Die Pläne wurden in der nun vorliegenden 4. Auslegung deutlich nachgebessert. Inhaltliche Schwachstellen und formale Fehler wurden überarbeitet. Diverse Verbesserungen wurden angebracht, die Gutachten überprüft.

Informieren Sie sich über das Vorhaben und beteiligen Sie sich mit einer Stellungnahme, wenn Sie Fragen oder kritische Punkte zu diesem Projekt sehen.

Beispielspielweise wurde in keiner Weise berücksichtigt, dass für die Einfahrt und Ausfahrt ein neuer Vollknoten auf Bundesallee erforderlich ist, aber heute schon die Autos an  über mehrere Stunden am Tag dieser Stelle in der Schlange stehen. Dass genau dort die Verkehrbetriebe die Stadtbahn auf einem eigenen Gleiskörper fahren lassen wollen.

Dass an diesem neuralgischen Punkt auch eine Verbindung (Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer) zum heutigen Einkaufszentrum benötigt wird. Dass der größere Anteil (3/4) der Bürger im Kanzlerfeld nun die vielbefahrenene Bundesallee queren muss.

Dass die Enge auf der Stellplatzanlage eine Abschreckung wird und ambitionierte Kunden schnell herausfinden werden, dass es deutlicher einfacher ist, auf den Straßen im Wohnviertel zu parken. Es wird deutlich enger als auf dem heutigen Markt, denn es wurden die absolut minmal zulässigen Stellplatzgrößen festgelegt.

Dass die Grünfläche mit Grünbestand, Bolzplatz und Spielwiese mit einem klimatischem, naherholerischen und ökologischen Wert für dieses Vorhaben komplett geopfert wird und zubetoniert werden muss.

Dass die Lärmschutzanlage mit einer 3,50m hohen Wand ausgestattet sein muss, um die Lärmschutzkriterien zu erfüllen und dass dadurch dieser Markt eher den Charakter eines Gefängnisses, als eines attraktiven Komfort-Marktes erhalten wird.

Niemand konnte bisher die Frage beantworten, was mit dem auf der gegenüberliegende Seite der Bundesallee befindlichen, noch intakten, Einkaufzentrum passieren soll. Zwei Nahversorger mit einer Gesamtfläche dann 1750 m² Verkaufsfläche wird der Ortsteil sicher nicht brauchen.

Dabei geht es dem Unternehmer, der nun auf der anderen Straßenseite neu bauen will, an dem heutigen Standort im Einkaufszentrum (EKZ) richtig gut. Stabile Kundenströme, zahlungskräftige Kunden, Mitnahmeeffekte im EKZ.

Gefährdet dieses Projekt nicht auch latent den Nahversorger in Lehndorf ?

Viele Fragen! Engagieren Sie sich mit qualifizierten, sachlichen, begründeten Einwendungen. Besonders dort, wo Sie ihre Rechte als Bürger eingeschränkt sehen.

Damit der Unternehmer nicht einfach seine Expansionsträume nur und ganz in seinem Interesse erfüllen kann.

Wo finde ich die Pläne und Unterlagen ? 

Die zahlreichen (und sehr umfangreichen) Unterlagen sind im Ratsinformationssystem der Stadt einsehbar unter                                                                                                                               Stadt Braunschweig / Politik / Rat und Stadtbezirksräte / Sitzungskalender / Sitzung des Stadtbezirksrates im Stadtbezirk 321                                                                                                             oder direkt mit dem folgenden Link:   

https://ratsinfo.braunschweig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1011849  

Wie kann ich mich einbringen?

Jeder Bürger ist gefragt, sich einzubringen. Wo sind kritische Aspekte, die bisher nicht beachtet wurden. Es gibt folgende Möglichkeiten:

  • Informieren! Z.B. im Ratsinfo-Portal der Stadt Braunschweig
  • Besuch der Stadtbezirksratssitzungen. In der Bürgerstunde dürfen Fragen zu dem Projekt gestellt werden.
  • In der Bürgerinitiative bringen sich Menschen ein, dieses Projekt kritisch zu hinterfragen und auf wunde Punkte deutlich zu machen. Die Bürgerinitiative Kanzlerfeld ermutigt alle Bürgerinnen und Bürger, aktiv zu werden.
  • Wer Fragen hat oder Unterstützung sucht, kann sich gerne an die Bürgerinitiave wenden.
  • Kontakt zur BI: bi-kanzlerfeld@38.de 
  • Website:           https://www.bi-kanzlerfeld-bs.de/
  • Oder über Telefon 0531-51025 oder 0531-579265.
  • Die BI bittet Bürgerinnen und Bürger auch um Spenden zur Unterstützung der ggf. erforderlichen juristischen Prüfung des Bauvorhabens.
  • Der wichtigste Punkt: Einwendungen an die Stadtplanung richten. Näheres dazu in dem folgenden Abschnitt.

An wen kann ich meine Einwendungen richten?

Wenn die neue Auslegungsfrist beginnt, kann sich jeder wieder mit Anmerkungen, Bedenken oder Stellungnahmen zur Bauplanung schriftlich an den Fachbereich Stadtplanung und Umweltschutz richten (Platz der Deutschen Einheit 1,38100 Braunschweig).

Wichtig: Alle Stellungnahmen müssen vor Ende der Auslegungsfrist im Fachbereich Stadtplanung und Umweltschutz eingehen, um im weiteren Verfahren berücksichtigt werden zu können.

Stellungnahmen können dann auch zur Niederschrift im Referat Bauordnung erklärt werden (Langer Hof 8, 5. OG, 38100 Braunschweig, Werktags mit Ausnahme des Mittwochs von 8:30 bis 13:00 Uhr, Donnerstags auch von 14:30 Uhr bis 18:00 Uhr).